17.09.2016 nb
das ist hermann in seinem neuen sommergarten.
dort, wo jetzt der sommergarten ist, gab es vorher eine markise.
der sommergarten hat die markise überflüssig gemacht.
wer hat die markise geschenkt bekommen? richtig!
und wo soll sie bald angebracht werden? auch richtig!
herzlichen dank an unsere mitglieder beate und hermann!
06.09.2016 nb
gestern abend: monatstreffen mit gästen. hoffentlich hat sich niemand erkältet. nach
sonnenuntergang wurde es doch schon recht frisch da draußen.
04.09.2016 nb
seitdem ich in der süddeutschen zeitung vom 3. september ein interview mit matthias
brandt gelesen habe, weiß ich, dass das theaterleben doch und noch sehr viel mehr mit
normalem alltag zu tun hat, als ich bis dahin angenommen hatte. brandt sagt: "es
besteht zu 95% daraus zu vertuschen, dass gerade etwas schiefgelaufen ist."
03.09.2016 nb
endlich habe ich sie selbst einmal getroffen: die schwanenfamilie , die meinem
hörensagen nach schon den ganzen sommer über sporadisch die abelitz, unser
grundstück und den see für kleine erfrischungsbäder, spaziergänge, piknicks und
entspannungspausen besucht hat. in der regel hatte sie ja dort ihre ruhe, da das
gelände eingezäunt und somit vor menschlichen störungen gesichert ist. aber auch,
wenn jemand von uns sich auf dem gelände aufhielt und ihr bei arbeiten an haus oder
grundstück durchaus recht nahe kam, gaben sich die tiere keineswegs scheu,
schreckhaft oder distanziert, sondern in ausnehmend vornehmer weise gelassen, als
wollte man sich ganz bewusst nicht auf das niveau von familie blesshuhn herablassen,
die bei jeder störung sofort mit geschrei, flucht und hektik überreagierte.
die schwanenkinder sind inzwischen gut dreiviertelwüchsig, mithin vermeintlich in den
flegeljahren. allein der augenschein ergab keinerlei anzeichen für pubertäre
verhaltensauffälligkeiten. friedlich und unaufgeregt beobachtete man die mäharbeit und
ließ auch ganz unbeeindruckt den fotografen seiner beschäftigung nachgehen, rückte
für das bild sogar ein wenig zusammen und zeigte ihm sehr zuvorkommend ein
freundlich-fotogenes schwanenlächeln.
in kleiner rosenstraatbesetzung arbeiteten wir uns gestern an renates to-do-liste
entlang. es wurde dort isoliert, wo es noch im letzten winter tüchtig gezogen hatte,
bretter wurden an den stellen verschraubt, wo es bislang noch löcher und lücken gab,
eine neue hortensie wurde gepflanzt, das haus geputzt und allerlei kleinkram erledigt,
der nur wahrgenommen wird, solange er unerledigt ist.
28.08.2016 nb
ein paar bilder vom gestrigen arbeitstag gibt es hier zu sehen : der neue weg zur
fundushütte ist fertig.
herzlichen dank allen helferinnen und helfern!
28.08.2016 nb
zu einem tragischen verkehrsunfall kam es am nachmittag des 26. august auf dem
grundstück der theaterwerkstatt am grünen weg in marienhafe, an dem ein gelber
rasentraktor sowie ein apfelbaum beteiligt waren.
beide kollidierten, nachdem der rasentraktor offenbar ungebremst auf den stehenden
apfelbaum aufgefahren war und diesen streifte. durch die wucht des aufpralls stürzte
die einzige frucht des baumes, ein roter apfel der marke "red sensation" auf den boden,
wurde dort von einem reifen des treckers erfasst und überrollt. das unfallopfer erlag
noch an der unfallstelle seinen schweren verletzungen. sofort eingeleitete
wiederbelebungsversuche durch den treckerfahrer, der den zusammenprall offenbar
unverletzt jedoch tief erschüttert überstanden hatte, blieben erfolglos.
als unfallursache wird unaufmerksamkeit aller beteiligten angenommen -
möglicherweise verursacht durch ablenkung und übermüdung - sowie überhöhte
geschwindigkeit auf seiten des treckers. der einfluss von alkohol als unfallursache
konnte generell ausgeschlossen werden. auch gab es nach angaben der ermittelnden
behörden zur zeit des zusammenpralls keinerlei wetterbedingte sichtbehinderungen.
möglicherweise sei die unaufmerksamkeit beider unfallbeteiligter jedoch der seit tagen
anhaltenden außergewöhnlichen hitze geschuldet, verlautbarte es aus ermittlerkreisen.
ein technischer defekt könne dagegen als unfallursache ausgeschlossen werden.
das unfallopfer hinterlässt einen sichtlich betroffenen theaterverein: "wir finden sehr
traurig, was da passiert ist, wollen uns aber mit schuldzuweisungen sehr zurückhalten",
so ein sprecher des vorstandes. "dass dieses unglück jedoch zum anlass genommen
werden muss, über verkehrsberuhigte zonen und generelle
geschwindigkeitsbegrenzungen auf dem gesamten gelände nachzudenken, darüber
sollten wir keinerlei zweifel aufkommen lassen. inwieweit weitere maßnahmen getroffen
werden müssten, um eine weitere nachhaltige sicherung aller aktiven und passiven
verkehrsteilnehmer in diesem bereich zu gewährleisten, solle jetzt geprüft werden.
auch in der bevölkerung ist man sich weitgehend einig: "wie viele äpfel müssen noch
dran glauben, bis endlich mal was passiert?", war der einhellige appell an die adresse
der verantwortlichen.
nicht zuletzt mit blick auf die bevorstehenden kommunalwahlen versprachen vertreter
aller parteien, sich mit der problematik eingehend und zeitnah auseinanderzusetzen.
23.08.2016 nb
das nächste monatstreffen ist am montag, 05. september ab 19:00 uhr in der
theaterwerkstatt. ich hoffe, das wetter ist wieder so schön, dass wir angeregt entspannt
bei cola und bier auf der terrasse den sonnenuntergang über dem see genießen
können.
23.08.2016 nb
zukünftige sponsoren, aufgepasst!
als wir neulich aus dem urlaub zurückkamen, stellten wir fest, dass während unserer
abwesenheit eine scheibe in unserer haustür gesprungen war. von innen, also kein
grund zur sorge.
kurz vor dem urlaub hatten wir erfahren, dass die großen wandspiegel in den neuen
balletträumen der norder kunstschule von einer norder malerfirma gestiftet worden
waren. von welcher, hatten wir allerdings nicht mehr im kopf. eine e-mail an die leiterin
der kunstschule brachte aufklärung: es war firma freese, die auch glaserarbeiten
anbietet.
ohne ein vergleichsangebot eingeholt zu haben vergaben wir unseren reparaturauftrag
an eben diese handwerksfirma.
wenn ich eine neue brille brauche, überlege ich nicht fielman geht selbstredend zu optik
moltz in marienhafe. und dort suche ich so lange, bis ich das passende gefunden habe.
garantiert. firma moltz erledigt seit jahren den kartenverkauf für unsere theaterwerkstatt.
unentgeltlich!
weitere beispiele spare ich mir, denn ich glaube, das prinzip ist deutlich geworden. aber
den hinweis, dass ich sicher nicht der einzige bin, der sich so verhält, den möchte ich
durchaus noch loswerden.
und diejenigen kunden und verbraucher, die das noch nicht so machen, die können ja
mal anfangen, darüber nachzudenken.
14.08.2016 nb
gestern gab es in der theaterwerkstatt ein sehr entspanntes kleines grillfest mit
nachbarn und mitgliedern.
herzlichen dank an alle, die gekommen sind, und ein großes herzliches dankeschön
allen, die bei der vorbereitung und durchführung geholfen haben:
renate fürs putzen, dekorieren, räumen, planen, herrichten, trudi für ihre hilfe dabei,
wolfgang und matthias fürs einkaufen, rödeln, aufbauen und grillen und allen anderen,
die sich obendrein irgendwie an der organisation und ausstattung beteiligt haben.
weitere bilder gibt es hier zu sehen
12.08.2016 nb
das fest kann beginnen. I´ve done my very best.
08.08.2016
1) anbei eine kleine Illustration zum Kinderpiratenfest ( am 01. august in marienhafe )
2) Die Idee zum "diner en blanc" bzw. "buffet en noir" finde ich Klasse. Zumal man dann
ja auch eine weite Farbpalette vor sich hat. Tomatenrot und Traubenblau, Spinatgrün
und Zitronengelb. Und warum nicht auch mal "Rainbow Tea" im Abendsonnenschein mit
Wassersprayfontäne für den Regenbogen - und das ist sowas von political correct!
So far for the moment.
More some time later, hopefully.
Trudi
08.08.2016
zur Apfel-Frage:
Vielleicht sollten wir dem Beispiel des großen Dichters Schiller folgen s.u.). Dann
könnte dieser historische, erste Apfel der neuen Rosenstraat-Ära erst beflügeln wirken
und – nach vollständiger Mumifizierung – eine neue Heimat in einem unser Heim
zierenden Schaukasten finden.
Eine Luft, die Schillern wohltätig war, wirkte auf mich wie Gift. Ich besuchte ihn eines
Tages, und da ich ihn nicht zu Hause fand und seine Frau mir sagte, daß er bald
zurückkommen würde, so setzte ich mich an seinen Arbeitstisch, ... Ich hatte aber nicht
lange gesessen, als ich von einem heimlichen Übelbefinden mich überschlichen fühlte,
welches sich nach und nach steigerte, so daß ich endlich einer Ohnmacht nahe war. Ich
wußte anfänglich nicht, welcher Ursache ich diesen elenden, mir ganz ungewöhnlichen
Zustand zuschreiben sollte, bis ich endlich bemerkte, daß aus einer Schieblade neben
mir ein sehr fataler Geruch strömte. Als ich sie öffnete, fand ich zu meinem Erstaunen,
daß sie voll fauler Äpfel war. … Indes war seine Frau wieder hereingetreten, die mir
sagte, daß die Schieblade immer mit faulen Äpfeln gefüllt sein müsse, indem dieser
Geruch Schillern wohl tue und er ohne ihn nicht leben und arbeiten könne.
Johann Peter Eckerman: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens -
Kapitel 277, firstpub 1836, nach: http://gutenberg.spiegel.de/buch/-1912/277
Trudi
03.08.2016 nb
seit letztem herbst steht ein schmaler apfelbaum auf dem gelände der theaterwerkstatt,
ein geschenk unserer nachbarn zum einzug.
im ersten nachbarschaftsjahr trägt er schon früchte. na ja, zumindest eine frucht. das
apfelbäumchen behält sich also steigerungsmöglichkeiten vor. auch in anderer hinsicht:
laut beipackzettel handelt es sich nämlich um einen säulenbaum. wir sind gespannt
welche schwindelerregenden höhen er dereinst berühren wird. ein bisschen sorgen
machen wir uns darum, wie wir dann an die äpfel gelangen sollen, die im übrigen eine
rote sensation zu werden versprechen ( ebenfalls laut beipackzettel ).
allerdings hat jemand zwei fragezeichen auf das typenschild hinter den namen "red
sensation" gemalt. ich weiß nicht wer, wann und warum. ich hoffe, dass der urheber als
baumschulist damit lediglich seine zweifel bezüglich der korrekten zuordnung des
schildes zu dem setzling ausdrücken wollte und nicht seine skepsis, ob alle angaben
auf dem schild auch wirklich der wahrheit entsprechen. damit wäre er aber inzwischen
nach augenschein längst widerlegt: unser bäumchen ist samt frucht wahrhaftig auf dem
weg zur sensation und würde schon jetzt bei jedem wettberwerb um was auch immer
alle grundstücksansässigen konkurrenten auf die plätze verweisen.
bleibt die unsicherheit um die verwendung und nutzung der ersten frucht. der
durchschnittlich originelle spaßvogel mit kulturellem hintergrund würde wohl dazu raten,
ein einschlägiges schillerdrama ins programm zu nehmen, um dem apfel in einer
hauptrolle seine optimale bestimmung zukommen zu lassen. aber die rücksicht auf
political correctness, die das spielen mit lebensmitteln eindeutig ächtet, verbietet diese
lösung selbstredend.
wir könnten ihn im rahmen einer erntedankfeier der diensthabenden muse thalia zum
opfer bringen. dass sie ihn dann allerdings auch wirklich komplett aufisst, möchte ich
bezweifeln. und damit träten automatisch oben genannte bedenken wieder in den
vordergrund.
welche möglichkeiten blieben? wir könnten ihn in 50 stückchen schneiden und
paritätisch und gerecht unter uns mitgliedern teilen. das würde allerdings wohl in einem
organisatorisch-logistischen chaos enden.
sollen wir ihn verlosen? zum gewinn eines preisausschreibens machen? ihn zu
apfelwein verarbeiten und uns daran betrinken? soll er konserviert werden und in einem
pokal als symbol der guten nachbarschaft die gedenkvitrine dekorieren?
ich erwarte eure vorschläge, damit in einer herbstlichen sondervorstandssitzung
darüber befunden werden kann!
02.08.2016 nb
richtig gemütlich war unser monatstreffen auf der terrasse der theaterwerkstatt.
31.07.2016
zu norberts eintrag über das “diner en blanc” ist mir etwas eingefallen.
warum bieten wir in der dunklen jahreszeit nicht mal ein “buffet noir” an:
ein abend in schwarzer garderobe ( für norbert eine der leichtesten übungen ), ein
leckeres buffet ( u.a. mit dunklen elementen ( nudeln, kaviarersatz, schwarze oliven,
keine verkohlten frikadellen , schwarzer kaffee, schwarzbrot, schwarzwälder schinken,
schwarzwälder kirschtorte, schwarzbier, schwarze linsen, chokolade noir, dessert mit
schwarzen johannisbeeren, schwarzer rettich, schwarzwurzel, da gibt es bestimmt noch
viel mehr ) und auf der schwarzen bühne ein paar sketche, gespickt mit schwarzem
humor, und schwarze musik und ein karaokewettbewerb mit liedern von roy black.
lg renate
30.07.2016 nb
am montag, dem 01.august, beteiligen sich die seeräuber der theaterwerkstatt
rosenstraat 13 an der ausrichtung des diesjährgen kinderpiratenfestes in der
rosenstraße zu marienhafe. kinder, die am wettangeln aus dem piratenfass spaß haben,
sind herzlich eingeladen, es gibt eine reihe von schönen, leckeren, lustigen preisen zu
fangen.
die teilnahme ist kostenlos.
anschließend findet ab 19 uhr in der theaterwerkstatt am grünen weg 31 das
monatstreffen august für mitglieder und gäste statt. herzlich willkommen auch dazu.
24.07.2016 nb
der sommerurlaub ist vorbei und die blockhausblogchefredaktion hat vollzählig auf
meinen platz vor dem heimischen computer zurückgefunden.
dass reisen bildet und man in der fremde auf manche idee stoßen und als
bahnbrechende neuigkeit nach hause mitbringen kann, ist eine binsenweisheit.
ich habe beim blättern in einer sauerländer lokalzeitung einen hinweis auf eine
veranstaltung gefunden, die so ähnlich im letzten jahr auch schon auf juist
stattgefunden hat, deren potential mir allerdings jetzt erst so richtig bewusst geworden
ist:
wäre das nicht eine tolle idee für unseren verein?
wenn wir darauf verzichteten, tische und stühle bereitzustellen und statt dessen einen
patz auf dem rasen unseres geländes anböten, auf dem die weiße picknickdecke
ausgebreitet und in weißer kleidung selbst mitgebrachte speisen und getränke verzehrt
werden könnten, so sollte sich der eintrittspreis aufgrund des besonderen ambientes
und eventcharakters mühelos von 65 auf 70 oder 80 euros anheben lassen. als
besonderes schmankerl würden wir obendrein sogar noch das radio anstellen. der
gewinn würde - so wie in warstein - einem besonders guten zweck zugute kommen -
zum beispiel innerhalb der brookmerlander theatervereinsförderung. wieso sind wir da
nicht selbst und viel früher drauf gekommen?
was gibt es neues aus der zeit unserer abwesenheit zu berichten?
1. im rahmen der brookmerlander aktion "ferien vor der haustür" gab es ein
theaterprojekt für kinder.
bislang liegt mir darüber nur ein zeitungsausschnitt vor, den ich hier gern veröffentliche.
ein insiderbericht mit weiteren fotos soll folgen, wenn die projektleiterin und initiatorin
trudi braune dazu gekommen sein wird, ihre erinnerungen daran aufzuschreiben.
2. die idee mit der kaninchenzucht ist endgültig vom tisch. statt dessen wird zur
vermeidung ünbeherrschbaren wachstums des großen grünen grashaufens seit kurzem
gemulcht. nach auskunft von wolfgang und erich, die sich in den letzten wochen beim
rasenmähen besondere verdienste und die dankbarkeit aller mitglieder erworben
haben, hat sich das bewährt und vereinfacht überdies die mäharbeit, da das immer
wiederkehrende anlaufen des grashaufens und die entleerung des schnittgutcontainers
damit entfallen. eigentlich schade, denn wir waren drauf und dran einige exemplare
englischer dwarf-rabbits ( zwerg-kaninchen ), deren bloße anzahl als beweis ihrer
zuchtqualitäten vollkommen ausgereicht hätte, vom polmanter touring park in st ives ins
heimische marienhafe zu übersiedeln.
sie sahen allesamt intelligent genug aus, um jeden einbürgerungstest spielend zu
meistern. aber nun. zu spät.
3. wir haben eine neue regentonne. vielmehr ein regenfass.
zumindest eine tonne, die aussieht wie ein fass. die quasi vorgibt, ein fass zu sein. also
kein richtiges fass ist.
ein richtiges fass besteht nämlich aus holzbrettern - von einem böttcher nach
kompliziertem bauplan kunstvoll und mit äußerster präzision gefertigt und von
metallreifen in form gehalten.
wenn seine bretter trocken sind, gibt es zwischen ihnen zwischenräume, durch die der
flüssige inhalt so lange nach außen dringt, bis er die bretter derart hat aufquellen
lassen, dass die lücken verschlossen und das fass somit dicht geworden ist. unser fass
dagegen, vielmehr unsere tonne, ist von anfang an dicht, sie wird erst im laufe von
jahren durch witterungseinflüsse porös und brüchig und damit undicht werden. unsere
tonne - bzw. unser fass? - ist nämlich aus plastik.
auf den ersten oder flüchtigen blick mag diese eigenschaft dem beobachter verborgen
bleiben, denn die hersteller dieser tonne haben sehr viel mühe und geschick darauf
verwendet ein echtes holzfass täuschend zu imitieren. farben, gestalt,
oberflächenstruktur sind dem original weitestmöglich nachgeahmt. und das ausmaß
dieser illusion bestimmt letztlich den verkaufserfolg. wäre das anders, würde sich jeder,
der eine plastikregentonne benötigte, ein schlichtes behältnis zulegen, das keinerlei
mühe darauf verwendete für etwas gehalten zu werden, was es nicht ist. und würde
damit auch noch eine menge geld sparen. denn eine plastiktonne im holzfasslook ist
erheblich teurer als eine ohne.
ein richtiges holzfass ist im vergleich dazu nun andererseits wiederum noch einmal
erheblich teurer.
und das ist wohl der hauptgrund dafür, dass sich menschen überhaupt für das imitat
entscheiden. ein nebengrund ist womöglich der, dass holzfassplastikimitate um einiges
leichter und wohl auch leichter zu reinigen sind als die schweren eichenholzoriginale.
aber wie auch immer motiviert: es gibt augenscheinlich eine beträchtliche
bevölkerungsgruppe von stil- und geschmacksignoranten, die sich bedenkenlos mit
blumenkübeln, rasenkantenkantenbegrenzungselementen, balkonkästen, möbeln,
sogar einer lebensgefährtin aus plastik ihr leben auszustatten vermag, ohne dass sich
unbehagen auch nur ansatzweise andeuten würde. meine persönliche präferenz läge in
jedem fall bei "natürlichen" werkstoffen.
dem kauf des plastikfasses für die theaterwerkstatt habe ich dagegen bedenkenlos
zugestimmt. warum? neben praktischen beweggründen hauptsächlich aus
symbolischen. denn wo wird mehr als im theater der illusion vorschub geleistet, die
künstlichkeit zum prinzip erhoben und das "so tun als ob" und "anders sein als
scheinen" nicht im geringsten in frage gestellt sondern nach möglichkeit perfektioniert?
sieht man sich theaterkulissen und -requisiten näher oder gar von hinten an, bemerkt
man, dass die steinmauer aus pappe ist und der torbogen aus styropor, das
brathähnchen auf dem tisch aus gummi und der goldschmuck aus lackiertem papier,
der whiskey ist in wirklichkeit tee und die sonne ein led-scheinwerfer. in welcher
gesellschaft könnte also ein holzfass aus plastik eine stimmigere und natürlichere
heimat finden als in einer theaterwerkstatt?
ich will nicht soweit gehen, es zum sinnbild unseres tuns und treibens zu stilisieren,
aber dennoch: dieses holzfass aus plastik bringt auf den punkt, womit wir im verein uns
befassen und beschäftigen. willkommen im club!
seinen ersten einsatz wird das fass übrigens beim kinderpiratenfest am 01. august 2016
in marienhafe erleben..
hinweis: dieser blog muss von unten nach oben gelesen werden.
lesen sie andersrum, sehen sie zwar das neueste zuerst, manchmal
ist das aber eine antwort oder weiterführung und ohne rückblick nicht
ohne weiteres verständlich.
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der blockhausblog